
Entstehung von Orientierungs- und Mobilitätsschulungen
Orientierungs-& Mobilitätsunterricht (O&M) wurde während des 2. Weltkrieges als Rehabilitationsprogramm für blinde Kriegsheimkehrer in Conneticut (USA) entwickelt. In erster Linie sollten sich die "neuen" Patienten in ihrer Umgebung orientieren können. Während des Orientierungsunterrichts wurde deutlich, dass Echolokalisation und die Wahrnehmung von Bodenbeschaffenheit eine wichtige Orientierungsinformation ist. Um Hindernisse frühzeitig wahrzunehmen, wurde die "Touch Cane Technique" entwickelt. Durch diese Technik, heute in Deutschland als Langstocktechnik bekannt, wurde die unabhängige Fortbewegung für blinde Menschen ermöglicht. Seit den 70er Jahren wird O&M Unterricht auch in Deutschland angeboten. Deutschlands Umweltstrukturen erforderten mehr Variabilität als aus dem vorgegebenen Unterrichtsprogramm der USA. Ausgehend von einem Programm für "Kriegsblinde" entwickelten sich die Inhalte von O&M zu einem Unterricht, der an individuelle Bedürfnisse angepasst ist. Heute werden nicht nur blinde Menschen, sondern auch Menschen mit starker Sehbeeinträchtigung ( www.rehalehrer.de) geschult. Die Schulung für Kinder und Mehrfachbehinderte erfordert ein hohes Maß an Kreativität und innovativen Ideen ( www.rehalehrer.de). Menschen die von Seheinschränkung oder Blindheit betroffen sind, können eine große Verunsicherung erleben und oftmals ziehen sie sich aufgrund der eingeschränkten Fähigkeit zur selbständigen Orientierung und Fortbewegung zurück. Die Fortbewegung in der gewohnten Umgebung wird anstrengender, kann aber häufig noch mit Hilfe von Tricks bewältigt werden. "Ich kenne mich doch aus". Selbst in der vertrauten Umgebung und/ oder bei veränderten Lichtverhältnissen werden sie unsicher. Die Teilnahme am Straßenverkehr wird gefährlich. Es kann ein Gefühl der Abhängigkeit entstehen und eigene Interessen werden vernachlässigt.- Es wir lieber verzichtet, denn man möchte nicht unnötig zur Last fallen. Wir möchten Ihnen hier ein Schulungsprogramm vorstellen, das sehbeeinträchtigte Menschen in die Lage versetzt, unabhängig und selbstständig am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Orientierungs- und Mobilitätsunterricht ermöglicht Ihnen, sich in bekannter und unbekannter Umgebung wieder selbständig und sicher zu bewegen. Inhalte einer Orientierungs-& Mobilitätsschulung sind:Hier erfahren sie mehr: www.rehalehrer.de
- Entwicklung von Körperbewusstsein, Raumvorstellung und Zeitgefühl
- Der Schutz des eigenen Körpers
- Erlernen grundlegender Orientierungsfertigkeiten
- Das Erkennen und Verarbeiten von Umweltinformationen zur bewussten Orientierung
- Bildgebene Echoortung (Klick-Sonar)
- Akustische/visuelle Analyse des Verkehrsgeschehens
- Der sichere und zielgerichtet Gebrauch von Hilfsmitteln
- Die optimale Ausnutzung des vorhandenen Seh-, Tast- und Hörvermögens
- Die gezielte Handhabung von optischen und elektronischen Hilfsmitteln
- Die sichere und selbstständige Fortbewegung im öffentlichen Lebensraum
- Umgang und adäquater Einsatz ergänzender Hilfsmittel
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